Kommunikation

Wertschätzung tut gut

02.07.2012 - Walter Roth

(Referat für eine Schulpflege-Präsidentin, aus meinem Bereich Ghostwriting)

Liebe Anwesende

Druck und Hektik in der Arbeitswelt wachsen. Finanzmärkte und Euro-Krise ängstigen. Freundeskreise, Paare, Familien sind zerbrechlicher geworden als je – kein Wunder, ist überall eine wachsende Sehnsucht spürbar nach klaren, beständigen Strukturen, nach Menschen, denen man vertrauen und auf die man sich verlassen kann, nach klaren Regeln und Werten. Wir Erwachsenen wünschen uns das, die Schulkinder aber brauchen es lebensnotwendig, um sich gesund und stark entwickeln zu können. In ihnen selbst verändert sich dauernd so viel, dass sie unbedingt ein verlässliches Umfeld benötigen.

Ich weiss nicht, wie es Ihnen damit geht, aber ich habe immer häufiger den Eindruck, dass in der rasenden Jagd nach steigenden Profiten, Wachstumsraten und Börsenkursen die Menschen irgendwie verloren gehen. Sie geraten immer stärker unter die Räder, bis sie enorm leiden und krank werden. Es braucht dringend Oasen, wo Menschen, ganz besonders Kinder, sich noch als ganze Menschen entfalten und entwickeln können, in ihrer ureigenen Würde und Vielfalt. «Bei und steht der Mensch im Mittelpunkt!» – in der Wirtschaftswelt ist dieser Satz längst zur zynischen Phrase verkommen. In unserer Primarschule hat er noch eine echte Chance. Hier leisten wir dazu einen nicht zu unterschätzenden Beitrag.

Dazu gehören für mich ganz zentral auch Wertschätzung, Anerkennung und Lob. «Du bist OK, so wie du bist, ja du bist sogar ganz einzigartig und wertvoll, mit all deinen Stärken, Schwächen, Entscheidungen und Umwegen. Wir schätzen dich und nehmen wahr, dass du dich bemühst, Schritte zu machen und etwas zu leisten.» Dieses Gefühl brauchen wir doch alle, um ein gutes Leben zu haben. Anerkennung ist die stärkste Motivation überhaupt – das bestätigen sogar Experten aus der Business-Welt. Für Kinder aber ist es überlebenswichtig!


Ich denke, es ist uns auch in diesem Schuljahr gelungen, diese grundlegenden Anliegen trotz allen Widrigkeiten des Schul-Alltages lebendig zu erhalten und spürbar werden zu lassen. Manchmal ist es auch wichtig, die Anerkennung dafür ganz offiziell auszusprechen, und diese scheint mir dazu ein guter Moment:
Also: Ich danken ihnen allen ganz herzlich für Ihr ausdauerndes, hartnäckiges und nachhaltigen Bemühen um diese Grundanliegen unserer Primarschule in den vergangenen 12 Monaten und spreche Ihnen dafür meine Anerkennung aus.

Nun aber noch zu einigen ganz persönlichen, wohl verdienten Ehrungen und Verdankungen:
 

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Wandern

Val Müstair: Ein Bad im Blumenmeer!

25.06.2012 - Walter Roth

Ein Frühsommer-Ferien-Geheimtipp: Eine Juni-Woche im Val Müstair in Südostzipfel der Schweiz. Wir waren vom 17. bis 24. dort und sind von Fuldera aus durch ungedüngte Heuwiesen, Alpweiden und Steinkulissen gewandert, von 1650 bis 2950 Meter über Meer.
Total überwältigt waren wir von der Blumenpracht. Die Vielfalt der Arten, Farben und Düfte in den kniehohen Wiesen, im Lärchenwald und auf den kargen Alpweiden muss man erlebt haben, um es glauben zu können. Wo kaum der Schnee vom braun-feuchten Untergrund verschwunden ist, tauchen schon zartlila Soldanellen und zitronengelbe Anemonen auf. Alpenrosen, diverse Arten von Enzian, Glockenblumen, Butterblumen und, und waren grad im Aufblühen.

Diese Tal ist noch vollkommen frei von allen hässlichen Massentourismus-Spuren wie Erlebnisparks, Gastro-Alptrubel mit Parkplätzen, Bergbahnen usw. Wer etwas erleben will, muss sich auf die Socken machen und selber hinwandern, biken oder spazieren. Sei es an den natürlich-wilden Ufern des Rom (Hauptbach des Tales), auf den bewaldeten Talflanken oder zu einem der vier fast 3000er Gipfeln, die das Tal einrahmen. Einziger Wermutstropfen sind die viele hundert Motorräder, die vor allem am Wochenende über den Ofenpass donnern (unterwegs zu Umbrail- und Stilfserjoch). Dafür fährt den ganzen Tag jede Stunde ein Postauto von Zernez bis Mals im Vintschgau und zurück. Ein Auto braucht man hier wirklich nicht. Für Mountain-Biker hält das Tal eine Menge toller Bergstrassen- und Trailvarianten bereit.

In allen fünf Dörfern der Gemeinde Val Müstair (Tschierv, Fuldera, Valchava, St. Maria und Müstair) gibt es sehr schöne Ferienwohnungen und einige wenige Hotels.

mehr unter www.valmuestair.ch
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Wandern

Auf dem Coiffeurweg zum Teehaus Jurablick

14.05.2012 - Walter Roth

Ein Wander-Erlebnis der Spitzenklasse, wenige hundert Meter vor den Toren Zürichs! Und so geht’s:

Ab 13er Endhaltestelle Albisgüetli den «Laternenweg» hinauf bis zum Sattel unterhalb des Uto Staffel. Dort den breiten, gekiesten Weg nach Sellenbüren hinunter. In der dritten Kurve zweigt ein unscheinbarer, schmaler Fussweg nach rechts ab; kein Wegweiser, nicht signalisiert. Das ist der sogenannte «Coiffeurweg». Er führt mehr oder weniger horizontal tobelein, tobelaus der Westflanke des Üetlibergs entlang, durch herrlichen Mischwald mit grossen dunklen Eiben drin.
Achtung: Der Weg ist zwar gut unterhalten, aber teils schmal und das Gelände steil. Gute Schuhe und Trittsicherheit sind von Vorteil, vor allem bei nassem Boden.

Nach ca. einer halben Stunde wird der Weg breiter und landet unvermittelt auf der Terasse des «Teehaus Jurablick». Ein urgemütliches Bergbeizli mit dunklem Täfer, Kachelofen und Aussichtsterrasse unter alten Bäumen. Das beste sind aber das Gastgeberteam und die Angebote. Wir hatten Spargelrisotto und ein «Jurablick-Plättli», beides mit Liebe ganz hervorragend zubereitet. Das Haus wurde vor über 100 Jahren von den «Bergfreunden Alpina» als Clubhütte erbaut (einer bergbegeisterten Gruppe von Sozis und Kommunisten). Ein echter Geheimtipp zum Einkehren!

Der Heimweg führt auf breiten Wald-Wanderwegen entweder sanft abwärts nur S-!0-Station Ringlikon oder in 10 bis 15 Minuten zurück zur Bergstation Uetliberg, und dann per Bahn bis zum HB.
Variante für Spaziergänger: Ab Station Üetliberg den Gleisen entlang hinab, über den Bahnübergang, den Hügel hinauf bis zum Wegweiser «Jurablick» und durch dunklen Wald hinab bis zum Teehaus.

Teehaus Jurablick, Katrin Appenzeller, Reto Kathrein
Tel. 044 493 12 36, 079 71915 94
Offen Fr./Sa. 9.00 – 24.00 Uhr
So 9.00 – 18.00 Uhr.
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Kommunikation

Gemeinsam stärker?

29.04.2012 - Walter Roth

(Essay für die Einladungsbroschüre zum Wirtschaftsforum Thurgau vom 28. September 2012, Motto: Vernetzung, Allianzen, Partnerschaften.

Wir könnten uns doch zusammen tun!
Die Idee «Gemeinsam wären wir doch stärker!» ist so alt wie die Menschheit. Steinzeit-Jägerbanden versprach sie bessere Chancen im Kampf ums Überleben. In der Antike ging es um besseren Schutz gegen Eroberer-Heere. Im Mittelalter und der Renaissance um bessere Karten im abendländischen Machtpoker. Und heute scheinen Netzwerke, Allianzen und Partnerschaften bessere Chancen zu versprechen im globalen Marktgeschehen, z.B. durch mehr Wettbewerbskraft und eine Bündelung von Finanzkraft, Ressourcen und Kompetenzen.

Vieles muss stimmen, bis «auf den Boden hinunter»
Wenn die Partner sich echt gleichberechtigt fühlen, wenn das Selbstverständnis und die Kultur des Zusammenarbeitens miteinander verträglich sind, wenn die Mythen und Geschichten, aus denen sich die Partner nähren, weiter gepflegt werden, und wenn die beteiligten Menschen wirklich von innen her ja sagen zum Zusammengehen – dann kann es wirklich geschehen, dass Synergien zum Tragen kommen und sich alle neu beflügelt fühlen. Und das schlägt sich dann auch in messbar positiven Ergebnissen nieder. Aber warum scheitern so viele von diesen Projekten? Die Hintergründe sind vielfältig und oft versteckt.

Schlüsselfaktor sind die beteiligten Menschen
Wer genau hinschaut, erkennt bald einmal: Für den nachhaltigen Erfolg von Zusammenschlüssen aller Art wirklich entscheidend sind die beteiligten Personen auf allen Ebenen. Wenn sich ihre Arbeitskultur, die Art des Miteinander Umgehens und die ungeschriebenen Firmenkultur-Elemente nicht vertragen, helfen die schönsten Management-Richtlinien und –Manuals nichts. Wenn es aber gelingt, sie wirklich zu überzeugen, so dass sie die neuen Partner annehmen und von innen her bejahen, kann eine enorme Positiv-Spirale los gehen.

Ausleuchten ist angesagt!
Kurz: Ein echtes und typisches WFT-Thema! Die Referierenden des diesjährigen Forums werden dieses Spannungsfeld aus den verschiedensten Blickwinkeln ausleuchten. Aus realer Erfahrung, mit viel Kompetenz und manchmal aus erfrischenden, wirtschafts-fremden Perspektiven. Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie reich befrachtet mit Erkenntnissen und «Augenöffnern» sowie interessanten Kontakten nach Hause gehen und diese dort auch konkret umsetzen können – mit erfreulichen Ergebnissen. Das ist ja seit Anbeginn das erklärte Ziel des WFT. Herzlich Willkommen!
 

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Leben

Ein grosses und herzerwärmendes Lesevergnügen!

03.04.2012 - Walter Roth

Die Buch-Serien von Alexander McCall Smith machen im schönsten Sinne süchtig! Sie sind getränkt von Menschlichkeit, feinem Humor und tiefer Kenntnis der wahren Menschennatur. Man trifft in seinen Büchern immer wieder dieselben Personen und fühlt sich in seinen Geschichten bald so richtig zu Hause.

Mein Top-Favorit ist die Serie über «The No 1 Ladies’ Detective Agency» in Botswana mit der wunderbaren Hauptfigur Precious Ramotswe, einer fülligen Afrikanerin voller Liebe und Verständnis für das oft absurde Verhalten ihrer KundInnen und Mitmenschen am Rande der Kalahari.
Aber auch die Serie «The Sunday Philosophy Club» mit der Edinburgerin Isabelle Dalhousie als Zentralfigur ist schlicht genial. Hier geht es oft heiter und locker um sehr tiefe ethische Fragen.

Alexander McCall Smith war lange Jahre Professor für medizinisches Recht in und ausserhalb England, bis er mit seinen Büchern zu Weltruhm gelangte. Daneben verfasst er noch Kurzgeschichten, akademische Publikationen und hat schon über 30 Kinderbücher geschrieben. Seine Bücher gibt es alle auch auf Deutsch. Wer sie aber im Original lesen kann, hat eindeutig mehr davon. Er schreibt ein sehr gepflegtes und nicht allzu schwieriges Englisch...

Alexander lebt in Edinburgh, ist mit einer Ärztin verheiratet und hat zwei Töchter.
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