(Referat für eine Schulpflege-Präsidentin, aus meinem Bereich Ghostwriting) Liebe Anwesende Druck und Hektik in der Arbeitswelt wachsen. Finanzmärkte und Euro-Krise ängstigen. Freundeskreise, Paare, Familien sind zerbrechlicher geworden als je – kein Wunder, ist überall eine wachsende Sehnsucht spürbar nach klaren, beständigen Strukturen, nach Menschen, denen man vertrauen und auf die man sich verlassen kann, nach klaren Regeln und Werten. Wir Erwachsenen wünschen uns das, die Schulkinder aber brauchen es lebensnotwendig, um sich gesund und stark entwickeln zu können. In ihnen selbst verändert sich dauernd so viel, dass sie unbedingt ein verlässliches Umfeld benötigen. Ich weiss nicht, wie es Ihnen damit geht, aber ich habe immer häufiger den Eindruck, dass in der rasenden Jagd nach steigenden Profiten, Wachstumsraten und Börsenkursen die Menschen irgendwie verloren gehen. Sie geraten immer stärker unter die Räder, bis sie enorm leiden und krank werden. Es braucht dringend Oasen, wo Menschen, ganz besonders Kinder, sich noch als ganze Menschen entfalten und entwickeln können, in ihrer ureigenen Würde und Vielfalt. «Bei und steht der Mensch im Mittelpunkt!» – in der Wirtschaftswelt ist dieser Satz längst zur zynischen Phrase verkommen. In unserer Primarschule hat er noch eine echte Chance. Hier leisten wir dazu einen nicht zu unterschätzenden Beitrag. Dazu gehören für mich ganz zentral auch Wertschätzung, Anerkennung und Lob. «Du bist OK, so wie du bist, ja du bist sogar ganz einzigartig und wertvoll, mit all deinen Stärken, Schwächen, Entscheidungen und Umwegen. Wir schätzen dich und nehmen wahr, dass du dich bemühst, Schritte zu machen und etwas zu leisten.» Dieses Gefühl brauchen wir doch alle, um ein gutes Leben zu haben. Anerkennung ist die stärkste Motivation überhaupt – das bestätigen sogar Experten aus der Business-Welt. Für Kinder aber ist es überlebenswichtig! Ich denke, es ist uns auch in diesem Schuljahr gelungen, diese grundlegenden Anliegen trotz allen Widrigkeiten des Schul-Alltages lebendig zu erhalten und spürbar werden zu lassen. Manchmal ist es auch wichtig, die Anerkennung dafür ganz offiziell auszusprechen, und diese scheint mir dazu ein guter Moment: Also: Ich danken ihnen allen ganz herzlich für Ihr ausdauerndes, hartnäckiges und nachhaltigen Bemühen um diese Grundanliegen unserer Primarschule in den vergangenen 12 Monaten und spreche Ihnen dafür meine Anerkennung aus. Nun aber noch zu einigen ganz persönlichen, wohl verdienten Ehrungen und Verdankungen: |
(Essay für die Einladungsbroschüre zum Wirtschaftsforum Thurgau vom 28. September 2012, Motto: Vernetzung, Allianzen, Partnerschaften. Wir könnten uns doch zusammen tun! Die Idee «Gemeinsam wären wir doch stärker!» ist so alt wie die Menschheit. Steinzeit-Jägerbanden versprach sie bessere Chancen im Kampf ums Überleben. In der Antike ging es um besseren Schutz gegen Eroberer-Heere. Im Mittelalter und der Renaissance um bessere Karten im abendländischen Machtpoker. Und heute scheinen Netzwerke, Allianzen und Partnerschaften bessere Chancen zu versprechen im globalen Marktgeschehen, z.B. durch mehr Wettbewerbskraft und eine Bündelung von Finanzkraft, Ressourcen und Kompetenzen. Vieles muss stimmen, bis «auf den Boden hinunter» Wenn die Partner sich echt gleichberechtigt fühlen, wenn das Selbstverständnis und die Kultur des Zusammenarbeitens miteinander verträglich sind, wenn die Mythen und Geschichten, aus denen sich die Partner nähren, weiter gepflegt werden, und wenn die beteiligten Menschen wirklich von innen her ja sagen zum Zusammengehen – dann kann es wirklich geschehen, dass Synergien zum Tragen kommen und sich alle neu beflügelt fühlen. Und das schlägt sich dann auch in messbar positiven Ergebnissen nieder. Aber warum scheitern so viele von diesen Projekten? Die Hintergründe sind vielfältig und oft versteckt. Schlüsselfaktor sind die beteiligten Menschen Wer genau hinschaut, erkennt bald einmal: Für den nachhaltigen Erfolg von Zusammenschlüssen aller Art wirklich entscheidend sind die beteiligten Personen auf allen Ebenen. Wenn sich ihre Arbeitskultur, die Art des Miteinander Umgehens und die ungeschriebenen Firmenkultur-Elemente nicht vertragen, helfen die schönsten Management-Richtlinien und –Manuals nichts. Wenn es aber gelingt, sie wirklich zu überzeugen, so dass sie die neuen Partner annehmen und von innen her bejahen, kann eine enorme Positiv-Spirale los gehen. Ausleuchten ist angesagt! Kurz: Ein echtes und typisches WFT-Thema! Die Referierenden des diesjährigen Forums werden dieses Spannungsfeld aus den verschiedensten Blickwinkeln ausleuchten. Aus realer Erfahrung, mit viel Kompetenz und manchmal aus erfrischenden, wirtschafts-fremden Perspektiven. Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie reich befrachtet mit Erkenntnissen und «Augenöffnern» sowie interessanten Kontakten nach Hause gehen und diese dort auch konkret umsetzen können – mit erfreulichen Ergebnissen. Das ist ja seit Anbeginn das erklärte Ziel des WFT. Herzlich Willkommen! |