Leben

Scharf macht schön

13.08.2009 - Walter Roth

Ein Besuch beim Rasurprofi Fredy Heiniger bringt es an den Tag: Schaumcreme, Pinsel und Klingen machen Männer am feinsten. Und mit der richtigen Vor- und Nachbereitung ist nass rasieren die beste Anti-Ageing-Schönheitspflege für IHN.

Mann geht wieder zum Barbier
Erstaunlich, aber wahr: Fredy Heiniger und sein Team vom Coiffeursalon5 im trendigen Züri-West-Quartier haben immer mehr auch jüngere Kunden, die sich öfter mal eine Profi-Rasur im Salon zu Gemüte führen (nicht selten mit einem Gutschein von ihrer Liebsten...). Die jahrhunderte alte, tausendfach verfilmte und auf Bühnen gespielte Szene vom Barbier, der seinen Kunden einseift, ist nicht tot. Mit dem Unterschied dass der Barbier hier meist eine attraktive junge Coiffeuse ist. Tatsächlich gehört Rasieren noch immer zum Pflichtstoff aller auszubildenden HaarkünstlerInnen.

Haut- und Barttyp bestimmen die ideale Rasurmethode
Die meisten Jungmänner übernehmen, wenn es in ihrem Gesicht zu spriessen beginnt, fraglos die Rasiermethode ihres Vater oder eines anderen männlichen Vorbildes und bleiben lebenslang dabei. Grundfalsch, meint Fredy Heiniger. Jeder Mann hat seinen eigenen Haut- und Barttyp. Und von dem hängt auch die ideale Rasiermethode ab. Für eher flaumähnlichen feinen Bartwuchs auf glatter Haut mag ein Elektrorasierer mit geradem oder rundem Messer-Scherkopf das Richtige sein. Für kräftigere Bärte mit dickem Haar und eher grobporiger Haut ist die Nassrasur mit schäumender Creme, Pinsel und Wegwerf- oder Mehrfachklinge unübertroffen. Wobei viele Männer zwei wichtige Dinge vernachlässigen: Das richtige Vorbereiten der Haut und die ideale Nachpflege.

Von der heissen Kompresse bis zum pflegenden Gel
Eine heisse Kompresse (z.B. mit einem Heisswasser-getränkten Waschlappen) lässt die Haut aufquellen und das Barthaar hervortreten. Gründliches Einseifen mit Schaumcrème und Pinsel (am angenehmsten mit dem teureren Dachshaar) macht die Stoppeln weich und schneidbar und lässt die Klingen leicht gleiten, ohne zu rupfen. Dabei mit der klingenfreien Hand immer schön die Haut anspannen, damit die Barthaare ganz tief abgeschnitten werden und nach der Rasur richtiggehend in der Haut verschwinden. Wenn nötig das Ganze zuerst mit dem Strich und dann gegen ihn durchführen. Mit viel Wasser sauber waschen – und voilá: Ein glattes Ergebnis, wie es zarte Hände und Lippen am liebsten berühren. Die ideale Rasierzeit ist gemäss Heiniger der frühe Morgen, weil dann die Haut ausgeruht und entspannt ist. Mit etwas Übung geht dieses Prozedere praktisch gleich schnell von statten wie die Elektrorasur.

Tägliches Rasier-Peeling und optimale Pflege halten schön und jung!
Klarflüssige Aftershaves enthalten meist viel Alkohol und brennen tüchtig. Sie desinfizieren zwar Mikro-Verletzungen wirksam, trocknen aber oft aus und führen zu gespannter Haut. Ideal sind pflegende, nährende und befeuchtende Emulsionen (Balsam). Es gibt sie von den führenden Herstellern auch in duftfreien Varianten, damit keine Interferenzen mit dem Eau de Toilette entstehen. Oder Mann findet eine komplette Duft- und Pflegelinie, die genau zu seiner Persönlichkeit passt. Eins steht fest: Durch das tägliche kräftige Peeling, also eine Nassrasur, bleibt die Männerhaut viel länger glatt, geschmeidig und vital. Auch dannnoch , wenn das Alter die ersten Charakterfalten hinein gräbt!

(Beitrag für Gesundheitsmagazin «DROPA-Balance»)
 

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Wandern

Lai da Rims – der ultimative Bergsee

04.08.2009 - Walter Roth

Er ist der grösste und schönste Bergsee auf 2400 m.ü.M, den ich in 30 Wanderjahren erlebt habe – der Lai da Rims! Es gibt verschiedene Zugänge. Mein Vorschlag: Ab Poststopp Valchava den Wegweisern «Tschuccai» und «Lai da Rims» folgen. So erlebt man wieder mal alle Klimazonen: Die Heuwiesen rund um Valchava, den Berg-Tannenwald auf der Schattenseite des Tales (hier sind Fichten standortgerecht!) bis zu den baumlosen Weidegründen der Alp Praveder oberhalb des Sees. Natursträsschen und breite Wege bis Tschuccai, dann ein sehr gut gepflegter und angelegter Bergweg (gleichmässige Steigung) führen zum See, unter dem spektakulären Wasserfall seines Ausflusses hindurch. Aber schon das Val Vau im unteren Teil der Wanderung ist ein Naturpark der schönsten Sorte.
Wer Mumm hat, kann noch 1 ½ Std. weiter aufsteigen auf den Piz Umbrail (3033 m.ü.M) und von dort zur Umbrail-Passhöhe, Der Postbus ins Tal fährt von dort aber nur einmal pro Tag (unbedingt tel. reservieren).
Valchava bis Lai da Rims ca. 2 ½ Stunden. Abstieg nach Sta. Maria ca. 1 ½ Std.
Diesmal war ich kurz nach 10 Uhr der Erste am See und habe unterwegs ganze Murmeli-Sippen beim Frühstück gestört. Und wenn dann der Himmel sich Hodler-türkisblau im See spiegelt, versagen die Worte....
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Wandern

Piz Turettas (2958 m.ü.M) – der schöne Unbekannte

04.08.2009 - Walter Roth

Er wird selten bestiegen, weil er vom Tal aus gar nicht spektakulär aussieht; eine unscheinbare Erhebung in einer langen Felsenkrete. Aber er birgt ungeahnt Schönheiten, die den Aufstieg mehr als lohnend machen.

Der Einstieg zu dieser Tour liegt am Strässchen von Fuldera nach Fuldera d’Aint. Ab hier den Wegweisern nach “Funtauna Grossa» und « Lei da Chazforà» folgen. Die erste Dreiviertelstunde folgen wir einem sanft ansteigenden Waldsträsschen bis zur «Dicken Quelle». Dann steigt der Bergweg steil auf durch den Lärchenwald bis zur Waldgrenze, dann in grossen Kehren über Alpweiden bis zum lieblichen kleinen See von Chazforà (2600 m.ü.M.) kurz vor dem Passübergang in’s Val Mora. Hier ist nach links der Bergweg auf den Piz Turettas neu und klar weiss-rot-weiss markiert. Jetzt beginnen die Überraschungen: Alle paar Höhenmeter ein neues Feld mit Bergblumen (Ende Juli!) Blau, weiss, gelb, lila, wohin man schaut. Kaum traut man sich, dein Bergschuh abzusetzen; es geht nicht, ohne auf Blumen zu treten. Geröll und Geschiebe in immer wieder wechselnden Farben nimmt überhand, eine Quelle lädt ein zu Auffüllen des Trinkvorrates. Diesmal kamen noch einige imposante Rest-Schneefelder vom langen und harten Winter dazu. Ein paar kurze Schluss-Serpentinen über eine steile Schutthalde und schon steht man auf der höchsten Graterhebung, dem Piz Turettas, knapp unter der 3000er Marke: 360 Grad Bergpanorama! Vom Südtiroler Ortler-Massiv bis zur Bernina-Gruppe und den Unterengadiner Gipfeln. Abstiegs-Variante: Vom Lei da Chazforà über Alp Sadra nach Fuldera. Allerdings führt dieser Weg die erste halbe Stunde über einen zerklüfteten Blockgrat, der für ungeübte Bergwandernde sehr mühsam werden kann.
Meine Marschzeiten: Fuldera – Piz dAint 3 h 10 Min. Abstieg über Alp Sadra 2 h 20 Min. Absolute 5-Sterne-Tour. Wärmstens empfohlen vom wrblogger!
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Von Tschierv (1660m.ü.M) auf den Piz D’Aint (2968 m.ü.M.)

03.08.2009 - Walter Roth

Ein echtes Abenteuer und ein doppelter Test (Fitness- und Wander-Zen)!
Start ist beim Postauto-Stopp Tschierv Schuola. 50m die Passstrasse aufwärts steht schon der erste Wegweiser mit «Piz D’Aint». Über satte Heuwiesen zum Waldrand und auf einem Natursträsschen durch kühlen, malerischen Tannen-/Lärchenbergwald. Doch plötzlich steigt der Weg an – und jetzt kommt der Fitness-Test: Auf einer waldigen Krete geht es bolzgrad 400 Höhenmeter aufwärts, über Wurzeln, Stock und Stein, aber gut markiert. Welches Hochgefühl, wenn dann plötzlich der Wald aufhört und man auf einer flachen Alpweide mit einer kleinen Hirten-Schutzhütte steht, vor sich den imposanten Fels- und Geröllriesen des Piz D’Aint.
Weniger steil führt der Weg jetzt über drei Geländestufen mit Bergblumenwiesen (viele Edelweiss, Juli!) zum Passübergang von Taunter Pizza (2681, rom. für zwischen den Gipfeln) mit freiem Blick auf die Nationalpark-Gipfel. Und nun folgt der Wander-Zen-Test: Die letzten 300 Höhenmeter bis zum gut sichtbaren Gipfelkreuz sind eine enorm steile Sand- und Geröllhalde. Und weil die Wegspur fast nur abwärts begangen wird, liegt sie grösstenteils in der Fall-Linie. Hier heisst es Zen und Bergwandern üben: Ganz ruhig bleiben, gleichmässig atmen, immer einen Fuss voranstellen, gut verankern und hochziehen. Der Weg ist das Ziel; Ungeduld bringt hier sofort auf den Hund! Dabei die bizarre Felskulisse wie aus einem Arizona-Western geniessen. Und plötzlich steht man oben und kann sich stolz ins Gipfelbuch eintragen. Diese anstrengende, aber wunderschöne Route wird fast nie begangen.
Von der Passhöhe aus ist der Piz D’Aint ganz einfach zu machen und auch bei Familien sehr beliebt (aber eher langweilig). Diesen bequemen Weg wählen wir für den Abstieg. Meine Gehzeiten: Aufstieg 2h 50 min. Abstieg 1h 40 min.
Im Restaurant auf der Passhöhe gibt’s wunderbaren Apfelstrudel mit Vanillesauce; und dann fährt jede Stunde ein Bus!
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A Revair im Val Müstair

03.08.2009 - Walter Roth

Wer von der Passhöhe des Ofenpasses (2149 m.ü.M) nach Süden blickt, hat ein echtes 5-Sterne-Bergwanderparadies im Blick: das Münstertal oder Val Müstair (Warnung: Es macht süchtig; wer einmal da war, geht immer wieder hin...). Seine wichtigsten Pluspunkte: Ein weites offenes Bergtal. Im Talgrund Heuwiesen und Weiden mit einem frei fliessenden, toll renaturierten Fluss, dem Rom und mit prächtigen Misch-Bergwäldern bis ca. 2000 m. Darüber blumenübersäte, grösstenteils noch bewirtschaftete Alpen. 4 tolle beinahe-3000er Gipfel mit gut begehbaren Bergwegen bis zuoberst und einem phänomenalen Rundblick. Man hat den Nationalpark im Rücken und das Vintschgau (Südtirol) mit seiner Ortler-Gruppe vor Augen. 5 gepflegte, gastliche Dörfer (die letztes Jahr zu einer einzigen Gemeinde, Müstair, fusioniert haben): Von oben nach unten Tschierv, Fuldera, Valchava, Sta. Maria und Müstair. Das nächste Dorf, Taufers, liegt schon in Italien. Wenige gute Hotels, viele schöne Ferienwohnungen; alles nicht überlaufen und noch nicht so versnobt und überteuert wie im Oberengadin. Spannende Kulturangebote und Themenwege. Viel Sonnentage, weil bereits Alpen-Südseite. Und bei schlechtem Wetter ist es ein Katzensprung ins mittelalterliche Städtchen Glurns (Glorenza) oder sogar bis nach Meran. Kein Wunder, ist das ganze Tal, mit dem weltberühmten Kloster St. Johann, Unesco-Welterbe!

Mein Geheimtipp: Die Ferienwohnung und Zimmer vom Martina Zanoli am Dorfrand von Fuldera d’Aint mit freiem Blick zur Ofenpass-Bergwelt! www.allegra-zanoli.ch / mz@allegra-zanoli.ch

Die drei folgenden Wandertipps sind meine absoluten Highlights der vergangenen Woche. Speziell für Euch vorgewandert vom wrblogger. Achtung: Es geht steil obsi!
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