Kommunikation

Neue Menschlichkeit?

09.04.2010 - Walter Roth

(Feature für Vogt Vision Power AG zur Ausschreibung des Wirtschaftsforums Thurgau 2010)


Einst stand der Mensch im Mittelpunkt
«Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt!» – dieser Satz stand noch bis in die 80er Jahre in fast jedem Unternehmens-Leitbild und jeder PR-Broschüre, die etwas auf sich hielten. Oft sogar ehrlich gemeint und mit echter Tatabsicht, ihn im Wirtschaftsalltag umzusetzen und zu leben. Doch dann kamen die Globalisierung, der Lohn- und Kostendruck aus dem immer ferneren Osten; der «Shareholder Value», der unentrinnbare Zwang zum Kostensenken um jeden Preis; die Angst vor dem Übernommenwerden oder Untergehen. Und wo blieb der vorher so sehr auf den Sockel gehobene Mensch?

Die neue Wirtschaft mahlt Menschen
Er geriet in die scharfzackigen Walzen gleich mehrerer Mühlen. Mehr Leistung, mehr Identifikation, mehr Kreativität sind gefordert, aber mit immer weniger Leuten. Zeitdruck und Arbeitslast steigen und steigen auf allen Hierarchiestufen. Angst vor Jobverlust und ausgetrockneten Stellenmärkten verhindert das Sich Wehren oder gar Aussteigen. Psychosomatische Erkrankungen nehmen zu. Die neue Personenfreizügigkeit weckt Ängste.
Manager schielen immer mehr auf Quartalsergebnisse und Prozentbruchteile des Aktienkurses und reagieren hypernervös mit Aktionismus und sehr schnell mit Entlassungen. Die Hemmschwelle, Menschen als Manipuliermasse zu behandeln, sinkt und sinkt. Wie lange noch? Wie geht das weiter, vor allem für jene Tollkühnen, die sich noch getrauen, «daneben» auch noch eine Familie zu gründen...?

Menschen brauchen Sinn
Etwas ändert sich im ganzen Wandel-Wirbel nicht: Menschen sind auf der Suche nach einem Sinn für ihr Leben, ganz besonders im Bereich Arbeit. Das ist für die meisten die stärkste Motivation überhaupt. Wer Sinn gefunden hat, kann fast alles ertragen; selbst Krankheit, Misserfolg und Leid. Auch für Unternehmer und Führungskräfte ist die grösste Selbstmotivation der Dienst an einer Sache, an einer Aufgabe oder einem Werk. Das ist die Quelle für ihren Lebenssinn, und das ist es, was sie beseelt und beflügelt. Materieller Gewinn hat gar nicht die oberste Priorität, die ihr von theoretischen Okönomen und Medienberichten oft zugeschrieben wird. Im globalisierten Turbo-Kapitalismus des 21. Jahrhunderts wird es aber immer schwieriger, diese Sinnsuche für sich ganz persönlich zu erfüllen. Das wird mehr und mehr zur grössten Herausforderung für die Zukunft.


Neue, menschen-zentrierte Denkbilder sind gefragt
Wirklich neue Denkbilder, Sehens- und Herangehensweisen sind gefragt. Und die Geschichte zeigt, dass sie meist erst unter enormen Druck auftauchen und sich realisieren. Wo gibt es Nährböden dafür? In den Slums am Rande von Megalopolis? In Armenhaus des Südens, das sich plötzlich seiner Stärke und globalen Rolle bewusst wird? Oder gar im dem Substrat der KMU, die sich als erstaunlich krisenbeständig und wandlungsfähig erwiesen haben? Wir wissen es noch nicht. Tröstlich ist aber das Wissen, das noch vor 20 Jahren wirklich niemand die weltumspannende, alles verändernde Rolle des www vorausgesehen hat. Und mit demselben Internet, das die Welt zum globalen Dorf macht, besteht immerhin die Chance, dass sich solche neue Gedankenbilder, so sie denn auftauchen, auch in Windeseile rund um den Globus verbreiten und schneller realisiert werden als ein neues Grippevirus.

Das ist ein wichtiger Teil der Hintergrundfolie, die mich motiviert und antreibt, auch 2010 wieder ein WFT auf die Beine zu stellen. «Verdichtetes Denken» und Orte, wo sich die Besten und Fähigsten zwangsfrei vernetzen und Neuem vorspuren können – das braucht unsere Welt, nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht!

Markus Vogt
 

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Wandern

Wildschwein-Pfeffer auf dem Wildspitz

04.04.2010 - Walter Roth

Grosse Wanderlust, aber kein Picknickwetter? Die Lösung: Man suche sich einen Gipfel aus mit gutem Bergrestaurant, z.B. den Wildspitz zwischen dem Ägerisee und dem Lauerzersee. Am Karfreitag zogen wir los; per ICN nach Arth Goldau und mit der SOB nach Sattel-Aegeri, Reisezeit 1 Stunde ab HB.

Von dort auf einem abwechslungsreichen, gut ausgeschilderten Bergweg durch steile Wiesen, ein tüchtiges Waldtobel und zur Halsegg und dann über versteckte Waldwiesen (s. Bild) mehr oder weniger auf dem Rossberg-Grat bis zum Wildspitz-Gipfel auf 1580 M.ü.M. Weiss-rot-weiss markierter Bergweg, teils holprig wegen Nagelfluh-Geröll, aus dem der ganze Rossberg besteht. Gute Schuhe und Stöcke empfohlen!

Weil’s am Gründonnerstag tüchtig geschneit hatte, nahmen wir die Schneeschuhe mit und stapften ab Mitte Aufstieg gemütlich damit durch den 10-20 cm hohen Neuschnee. Gleich hinter dem Gipfel winkt die moderne, helle und gemütliche Bergbeiz. Die Wirtsleute sind äusserst nett und aufmerksam, die Küche effizient und hervorragend, die Menus gut ausgewählt. Wir hatten Wildschweinpfeffer mit Penne und Beinschinken mit viel gemischtem Salat (alles frisch, kein Büchsenmaterial), sowie 2 Apfelwähen mit Schlagrahm und einen sehr guten Espresso. Was will man mehr? Appetit hat man bis dann bestimmt, denn es sind immerhin 800 Höhenmeter zu überwinden.

Der Abstieg nach Sattel durch inzwischen von der Sonne aufgeweichten Schnee und wassergetränkte Alpwiesen war fast anstrengender als der Aufstieg. Die Schlüsselblumen, die am Morgen noch aus dem Neuschnee guckten, standen jetzt bereits wieder inmitten hellgrüner Matten!

Infos zu Öffnungszeiten, Menus usw. www.wildspitz.ch
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Leben

Zuhören ist gesund!

26.03.2010 - Walter Roth

Liebe Leserin
Lieber Leser

Zuhören ist gesund! Jemandem in die Augen schauen und signalisieren: «Jetzt, in diesem Augenblick, bin ich nur für dich da; erzähl!» .Wie oft erleben oder geben Sie das an einem ganz normalen All-Tag?

Was für ein wunderbares Geschenk. Die erzählende Person kann ein Problem oder Erlebnis nochmals durchdenken und beim Aussprechen Klarheit finden. Die Zuhörende hat ein gutes Gefühl, weil sie ein paar Minuten sinnvoll verschenkt hat. Es kostet nichts, und Gelegenheit dazu findet sich immer, wenn man Augen und Herz dafür offen hält.

Inzwischen ist sogar wissenschaflich erforscht, dass echtes Zuhören ein «Gesundheits-Booster» ist und dem ganzen Organismus gut tut. Stress, Druck und Ängste werden abgebaut. Optimismus kommt auf. Lassen wir doch die dummen Hemmungen los, die uns daran hindern. Auch Ihr DROPA-Team bemüht sich jeden Tag darum, im Rahmen des Möglichen, versteht sich...

Herzlich Ihre

(Editorial für Gesundheitsmagazin DROPA Balance, Sommerausgabe)
 

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Wandern

In vier Stunden von Lü nach Lü...

12.03.2010 - Walter Roth

Kennen Sie Lü? Das schmucke Dörfchen mit ca. 70 Eiwohnenden liegt auf knapp 2000 Metern auf einer sensationellen Sonnenterrasse oberhalb von Fuldera im Val Müstair. Lü heisst auf Münstertalerisch Licht und «Willkommen in Lü» «Bainvgnü sü Lü»! Lü gehört heute zur Talgemeinde Val Müstair (Alle Dörfer zwischen Ofenpass und Landesgrenze haben fusioniert).

Für uns wird LÜ jeden Winter Ausgangspunkt unserer absoluten Traum-Schneeschuhtour. Sie geht so:

Mit Kleinpostauto von Fuldera Posta nach Lü (oder per Auto auf den Parkplatz vor dem Dorf). Wenige Schritte strassabwärts zweigt links ein Waldsträsschen ab. Hier Scheeschuhe montieren und los geht’s! Das Strässchen steigt gleichmässig durch den Lärchenwald und erreicht nach ein paar Kehren die Alp Valmorain (Pause!). Dann folgt die Spur dem Sommer-Wanderweg, mal steil, mal flacher hinauf zur Fuorcla Sassalba auf 2630 m.ü.M. Hier ist ein feiner Picknick fällig. Gipfelsüchtige können in einer weiteren Stunde den «Fast-Dreitausender» Piz Terza besteigen. Wir aber überschreiten die Fuorcla und schauen dahinter ins Val Costainas hinüber. Führt eine Schneeschuh- oder Skiwanderspur hinunter? Dann benützen wir sie und tauchen in eine sagenhaft schöne weit offene «Muschel» aus Schnee und Gipfeln ein.
(Wenn keine Spur vorhanden ist und man bis zum Knie einsinkt, besser umkehren, sonst wird’s enorm anstrengend und frustrierend...).Bald weitet sich der Blick ins Scarl-Tal und auf den berühmten höchstgelegenen Arvenwald von Tamangur. Wir halten uns nach links gegen den Costainas-Pass, der im Sommer von Bikern überrannt wird. Und schon taucht rechterhand die Alp Champatsch auf mit dem «Restorant La Posa» (zu deutsch «Pause», offen von Di – So). Zvieripause verdient! Dann auf sanft abfallendem Strässchen zurück nach Lü. 4 Stunden reine Marschzeit sollten reichen. Landschaftlich und stimmungsmässig das Schönste, was wir bisher südlich des Alpenkamms entdeckt haben!
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Kommunikation

Willkommen im Schlaraffenland...

12.03.2010 - Walter Roth

Beispiel für «Ghostwriting» – eine meiner starken Seiten.
Eröffnungs-Speech WR für den Präsidenten von Messen Weinfelden zur
Schlaraffia-Messe 2010. Dieses Ostschweizer Wein- und Gourmetparadies im schönen Weinfelden ist noch besuchbar bis Sonntag 14.März. Infos: www.schlaraffia-messe.ch


Verehrte Gäste, liebe Schlaraffia-Freunde

Schlaraffia – ein Paradies für Freunde und Freundinnen des raffinierten Geniessens. Der Name war Programm, als wir 2000 gestartet sind. Und im Rückblick auf die vergangenen 10 Jahre darf ich sagen: Das Versprechen wurde eingehalten!

Ich glaube, man darf die Schlaraffia zu Recht mit einem wirklich guten Rotwein vergleichen. Er ist in 10 Jahren aufs Schönste heran gereift und dabei für alle Besuchenden immer vollmundiger und genussvoller geworden.

Wichtig ist dabei ja immer das Behältnis, in dem der Rebensaft lagert. Ob Eichenfass oder Chromstahl-Tank, daran scheiden sich die Geister der Sommeliers. Aber dass das der stilvolle Dorfkern von Weinfelden als Rahmen eine echte Trouvaille ist für eine GeniesserInnen-Messe der Sonderklasse, das hat ihr Erfolg zur Genüge bewiesen: Zählte die erste Schlaraffia im Jahr 2000 noch bescheidene 3000 Besuchende, so waren es 2009 bereits mehr als 10'000!

Die Begeisterung für alles, was den Sinnen schmeichelt und den Gaumen erfreut, ist offensichtlich zeitlos, krisenfest und ur-menschlich. Und hier an der Schlaraffia wird sie zelebriert und gefeiert wie kaum an einem anderen Anlass. Was für einen edlen Tropfen, die Duft- und Geschmacksnoten, das sind für die Schlaraffia ihre Austellenden: Mehr als 130 sind es diesmal. Und der Reigen an Kellerei-Schätzen, Delikatessen aus aller Welt und stilvollen Accesssoires ist so vielfarbig und beeindruckend wie noch nie.

Dann kommt es aber auch drauf an, mit welchen Rezepten zusammen man einen edlen Tropfen serviert. So auch bei der Schlaraffia. Ein enorm vielfältiges Menu an Veranstaltungen und begleitenden Events macht sie zu einem runden Genuss: Von der Weinprämierung über eine Jubiläums-Gala mit Fernsehkoch René Schudel bis zu den schelmischen Auftritten der «Wifelder Luusbuebe»

Alles sollte wunderbar zusammen passen und ein abgerundetes Bukett von Genüssen ergeben. Das zeigt sich auch an der Schlaraffia: Einer ihrer wichtigsten Erfolgsfaktoren ist sicher der einmalige Mix von Messe-Freuden, die sie ihren Besuchenden anbietet: Herumschauen, sich Informieren über den neuesten Stand der Angebote, Gleichgesinnte treffen, sich austauschen, Geheimtipps sammeln oder weiter geben, exzellent tafeln in den Weinfelder Gaststätte, und sich unterhalten lassen von den umrahmenden Veranstaltungen.

Der «Überraschungs-Gang im Schlaraffia-Gourmet-Menu ist diesmal unsere Gastregion, das Zürcher Oberland. Von den grünen Hügeln oberhalb der Zürcher Hochnebeldecke kommen ganz besonders pfiffige Ideen, Produkte und Erfolgsrezepte in den Thurgau. Diese Voralpen-Region hat es geschafft, mit ihrem «natürli»-Label und viel Enthusiasmus wie auch Business-Cleverness ihre vielfältigen Angebote zu bewundernswertem Erfolg zu führen. Da können wir noch degustieren, geniessen, staunen und lernen...

Die Weinfelder Messemacher haben sich auch dieses Jahr wieder bemüht, sich selber zu übertreffen und Ihnen ein rundum gelungenes und befriedigendes Messe-Vergnügen zu bereiten. Sie wünschen sich nichts Besseres, als dass Sie und alle andern Besuchenden rundum beglückt, von tollen Eindrücken gesättigt und sternstundenhaft verwöhnt nach Hause fahren.

In diesem Sinne wünsche ich allen Beteiligten und Besuchenden eine Schlaraffia, wie sie noch keine erlebt haben!
 

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